In memoriam

Dr. Rudolf Scholz, 1933 – 2012


Preisträger und Preisträgerinnen (von links nach rechts): Agoston Toka (Ungarn), Mina Choi (USA), Johannes Zeinler (Österreich), Berthold Labuda (Deutschland), Aaron James (Kanada)

WETTBEWERB

Erfolgreicher Abschluss des 4. Internationalen Franz-Schmidt Orgelwettbewerbs Kitzbühel 2012

Am 28. September ging der diesjährige Internationale Orgelwettbewerb mit der Preisverleihung in der Kitzbüheler Stadtpfarrkirche erfolgreich zu Ende. Zahlreiche Teilnehmer hatten sich zu diesem Orgelwettbewerb aus vieler Herren Länder angemeldet. Offensichtlich wird in Fachkreisen die Bedeutung dieses Wettbewerbs immer mehr erkannt.

Begonnen hat dieses Ereignis 2006, als Prof. Dr. Rudolf Scholz die Idee gebar, Kitzbühel zu einem internationalen Treffpunkt begnadeter Organisten auszuwählen. Optimismus und Mut des Gründers, ein solches Projekt zu verwirklichen, übertrugen sich auf die Kulturverantwortlichen der Region. Heuer, bereits zum vierten Mal, hat sich der Franz-Schmidt Orgelwettbewerb in der Fachwelt soweit herum gesprochen, dass Teilnehmer aus den USA, aus Canada, Japan, Korea, Ungarn, Deutschland und Österreich in Kitzbühel antraten.

Die Eröffnung des 4. Internationalen Franz-Schmidt Orgelwett-bewerbs fand am 20. September im Festsaal des Rathauses Kitzbühel statt. Bürgermeister Dr. Klaus Winkler begrüßte die Ehrengäste sowie die weitgereisten Teilnehmer. Ehrengast, Frau Dr. Weissengruber vom Wissenschaft-ministerium überbrachte die Grüße der Bundesministerin Dr. Claudia Schmied. Nach der Vorstellung der Jury, die sich aus renommierten Orgel-Professoren aus Russland, Polen, Ungarn und Österreich zusammensetzte, erläuterte Univ.-Prof. Peter Planyavsky von der Wiener Musikuniversität  den Ablauf des Wettbewerbs. In der Festrede hob Univ.-Prof. Dr. Gottfried Scholz die Einzigartigkeit des Orgelschaffens von Franz Schmidt hervor. Dieser frei gesprochene Festvortrag über den großartigen österreichischen Komponisten, Franz Schmidt, erweckte das Interesse aller Anwesenden. Der Jury Vorsitzende, DDr. Karl-Gerhard Straßl, verlas Grußworte des jüngst verstorbenen Gründers dieses Wettbewerbs, Uni-Prof. Dr. Rudolf Scholz. Bürgermeister Dr. Winkler bedankte sich abschließend bei den Geldgebern – dem Bund, dem Land Tirol sowie der Stadt Kitzbühel – und den Sponsoren, die den 4. Internationalen Franz-Schmidt Orgelwettbewerb Kitzbühel 2012 ermöglichten. 

Schon am nächsten Tag konnte man die Orgelklänge der jungen Teilnehmer in den Kirchen rings um Kitzbühel vernehmen. Den Pfarren Kitzbühel, Oberndorf, St. Johann, Kirchberg, Brixen und Hopfgarten sei gedankt für die Zurverfügungstellung der Orgeln für Probezwecke. Die Organisation lag in den bewährten Händen des Kulturbeauftragten der Stadt Kitzbühel, Hanspeter Jöchl, sowie von Musikprof. Mag. Werner Hackl und der Musikerin Agnes Führlinger.

Am 21. und 22. September fand das 1. Auswahlspiel in der Stadtpfarrkirche Kitzbühel statt, das zahlreiche Musikbegeisterte anlockte. Am 25. und 26. September war die Pfarrkirche Hopfgarten Schauplatz des 2. Auswahlspieles. Schließlich traten fünf Teilnehmer zum Finale an der Pirchner- Orgel der Stadtpfarrkirche Kitzbühel an.

Drei Hauptpreise und ein Sonderpreis wurden am 28. September durch Herrn Bürgermeister Dr. Winkler den Gewinnern des 4. Internationalen Franz-Schmidt Orgelwett-bewerbs 2012 überreicht.

1. Preis:    Johannes Zeinler, Österreich 
2. Preis:    Berthold Labuda, Deutschland
3. Preis:    Mina Choi, U.S.A

Sonderpreis für die beste Robert Fuchs Interpretation: Stephen Price, U.S.A
Diplome erhielten Agoston Toka aus Ungarn und Aaron James aus Kanada.

Außer der Geldprämie und einer Urkunde erhielten die jungen Talente eine Franz-Schmidt-Plakette. 

Am Ende des zweiwöchigen Wettbewerbs fand das krönende Preisträgerkonzert an der Metzler-Orgel der Pfarrkirche Hopfgarten statt. Nochmals stand Musik von Franz Schmidt am Programm und seine Fuga solemnis für Orgel, Blechbläser und Pauken, gespielt vom Preisträger und dem KünstlerEnsembleWien, bildete den mächtigen Abschluss des 4. Internationalen Franz-Schmidt Orgelwettbewerbs. 

Erfahrene Juroren und internationale Teilnehmer hatten Orgelmusik von Bach bis Franz Schmidt nach Kitzbühel gebracht. Mit nach Hause genommen haben diese Meister der Orgelkunst  die Schönheit der Landschaft, die Herzlichkeit der Tiroler und die Gastfreundschaft Österreichs. 

BILDER

Bilder der Eröffnung finden sie hier

PREISTRÄGER UND PREISTRÄGERINNEN
Preisträger und Preisträgerinnen (von links nach rechts): 
Mina Choi (USA) – 3. Preis, 
Johannes Zeinler (Österreich) – 1. Preis, 
Berthold Labuda (Deutschland) – 2. Preis
Stephen Price (USA) – Robert Fuchs Preis 
Jury, Organisationsteam, Teilnehmer und Teilnehmerinnen

WETTBEWERBSPROGRAMM 

1. Auswahlspiel (Kitzbühel)

  1. Johann Sebastian Bach: Choralvorspiel „Christ lag in Todesbanden“,
    BWV 718
  2. Anton Heiller: Zwischenspiel aus „Vorspiel, Zwischenspiel & Nachspiel“
                            aus der Vesper (1977)
  3. Johann Sebastian Bach: Präludium und Fuge A-Dur, BWV 536 

2. Auswahlspiel (Hopfgarten)

  1. Johann Sebastian Bach: Choralvorspiel „Allein Gott in der Höh‘ sei Ehr“,
    BWV 663
  2. Robert Fuchs: Fantasie Des-Dur, op. 101
             
  3. Folgende Werke eines der angeführten Komponisten nach freier Wahl:
  • Marco Enrico Bossi: Pastorale op. 118/3 und
                                  Toccata di concerto – Vivace op. 118/5  
  • Johannes Brahms: Präludium und Fuge g-Moll
  • Walter Bricht: Variationen über ein Thema von Franz Schmidt, op. 22        
  • Marcel Dupré: Variations sur un Noel, op. 20
  • Petr Eben: Hommage à Dietrich Buxtehude (Toccatenfuge ) 1987
  • Kurt Estermann: Intermezzo
  • César Franck: Prière, op. 20
  • Paul Hindemith: Sonate II
  • Josef Lechthaler: Präludium und Fuge über „Gaudeamus omnes“, op. 24
  • Joseph Marx: Toccata C-Dur
  • Felix Mendelssohn-Bartholdy: Sonate D-Dur, op. 65/5
  • Werner Pirchner: Kleine Messe um „C“ für den lieben Gott, PWV 14
  • Max Reger: Introduktion und Passacaglia d-Moll, o.O.
  • Wolfgang Sauseng: Ballo per organo
  • Louis Vierne: Clair de lune, op. 53/5 und
                      Finale aus der 1. Symphonie, op. 14
  1. Franz Schmidt: „Fuga solemnis“ für Orgel, Blechbläser, Pauken und
    Tamtam [Orgelsolo]

Finale (Kitzbühel)

  1. Johann Sebastian Bach: Präludium und Fuge h-Moll, BWV 544
  2. Franz Schmidt: Choralvorspiel „Der Heiland ist erstanden“

             
JURY DES WETTBEWERBS 

István Ella, Ungarn
Joachim Grubich, Polen
Bernhard Haas, Deutschland
Peter Planyavsky, Österreich 
Rudolf Scholz, Österreich

Vorsitz: Karl-Gerhard Straßl, Österreich